…Eigentlich sollte und kann man mit dem Vizemeistertitel glücklich und zufrieden sein, das stimmt. Doch wenn man schon im Finale bis ins Stechen kommt und da seine Chance nicht nützt, ja dann ärgert man sich trotzdem…😬😊
Golfclub Neckartal AK 50 Baden-Württemberg`s Vizemeister 2016
unterwegs mit Michael Resch
Unterwegs mit Michael Resch
Bei der Dutch Open in Holland, einem Golfturnier der EDGA, war der Turnierplatz mit reichlich Wasserhindernissen gespickt das seinem, im Zählspielmodus ausgetragenen, Spiel nicht sonderlich zu Gute kam. Trotzdem: Wieder eine Erfahrung reicher! Dagegen war der 11. DTM Golfcup der IKmedia GmbH, ausgetragen im Jura Golf Park in Hilzhofen, anlässlich des Norisring – Rennwochenendes, wesentlich entspannter. Keine Wasserhindernisse, der Spielmodus Stableford, der Platz fair, super gepflegt, dazu treue Grüns. Mit 30 Bruttopunkten erreichte er den 1. Platz unter 100 Teilnehmern. Gratulation!
RAB
bester Golfer mit Beinbehinderung
Michael Resch bester Golfer mit Beinbehinderung
Golf In der Gesamtwertung der deutschen Titelkämpfe landet der 44 – Jährige diesmal auf Platz 2.
Michael Resch hat bei den deutschen Meisterschaften der Golfer mit Behinderung in seiner Kategorie gewonnen und wird in der Gesamtwertung als Vizemeister gewertet. Nach seinen beiden deutschen Titeln in der Gesamtwertung in den Jahren 2007 und 2008 war der für den Kornwestheimer Golfclub Neckartal startende Michael Resch als Titelverteidiger mit großen Ambitionen in den Wettkampf gestartet. Mit einer Gold- und einer Silbermedaille ist die Ausbeute auch diesmal bemerkenswert. Resch untermauert damit seine Spitzenstellung im deutschen Behinderten- Golfsport.
Zwei gute Golfrunden von 85 und 80 Schlägen brachten den 44- Jährigen mit insgesamt 165 Schlägen auf den zweiten Gesamtrang in der Bruttowertung hinter dem tauben Matthias Bechere vom Golfclub Oberstdorf mit 161 Schlägen. Die Kategorie „Bein“ gewann Resch vor Horst Beyer vom Golfclub Gutshof Papenburg.
Der bei Osnabrück gelegene Golfclub Virus war mit schwierigem Gelände der Austragungsort für die Meisterschaften. „Hervorragende Grüns, aber ein bockschwerer Platz. Der Wind war auch nicht zu verachten, aber wenigstens hat es diesmal nicht geregnet“, kommentierte der in Bietigheim lebende Michael Resch die Bedingungen. Dass es nicht ganz zum Gesamtsieg gereicht hatte, wurmte Resch allerdings schon: „Ich hatte am Ende mit neun Schlägen einen riesigen Vorsprung auf den drittplatzierten Spieler. Meinen Rückstand auf Matthias Becherer habe ich mir gleich am Anfang der zweiten Runde eingefangen und den ganzen Tag gekämpft, um ihn wieder aufzuholen. Leider hat es nicht gereicht.“
millimeter für millimeter
Millimeter für Millimeter
Michael Resch lernte nach einem Motorradunfall gegen jede ärztliche Prognose mühsam wieder

Behinderten-Golfer
Michael Resch war
das lange unmöglich
BILD: HEINZ HEISS
Manchmal reduziert sich das Leben auf ein ganz simples „Ich will unbedingt“. Auch Michael Resch war an dem Punkt, an dem ihm keine Medizin, sondern nur noch der schiere Wille helfen konnte. Sein eigener Wille. Und so kämpfte sich der 35-Jährige aus Bietigheim in der Nähe von Stuttgart imHerbst des Jahres 2000 Tag für Tag in seinem Rollstuhl in die Sporthalle. „Ich will auf meinen eigenen Füßen aus demKrankenhaus gehen, egal was die Ärzte sagen“, so motivierte er sich immer und immer wieder selbst. Er spürte da doch was in seinen angeblich gelähmten Beinen, das war doch keine Einbildung. Also wuchtete er sich unzählige Male mit der Kraft seiner Arme im Barren in die Höhe und ließ langsamsein Gewicht auf seine Beine sinken. Michael Resch weiß heute nicht mehr, wie oft er gescheitert ist, aber er erinnert sich noch genau wie das wahr, als er plötzlich tatsächlich drei Sekunden zitternd stehen blieb, ehe er wieder in den Rollstuhl zurückplumpste.
Knapp 14 Jahre später sitzt der jetzt 49-Jährige auf der Sonnenterrasse des Golfclubs Neckartal am Rand von Kornwestheim. Heute ist er einer der besten Golfer mit körperlichem Handicap und will im September in Japan bei der ersten Einzel-WMfür behinderte Golfer am Abschlag – ja, genau: stehen. Dass er jemals in seinem Leben an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen würde, daran war nach dem 8. Juni 2000 nicht zu denken gewesen. Damals stürzte Resch bei einer Motorradtour in den Löwensteines Bergen schwer. Mitsamt dem Motorrad flog er aus der Kurve, über die Leitplanke hinweg einen Abhang hinunter. Er verlor sofort das Bewusstsein und musste mit dem Hubschrauber geborgen werden. Die erste Diagnose: offenes Schädel-Hirn- Trauma, Querschnittslähmung, etliche Knochenbrüche. „Was man sich brechen konnte, war gebrochen“, sagt Resch heute.Und als er nach knapp zweiMonaten aus dem künstlichen Koma erwachte, konnte er sich an nichts erinnern. Ein derart einschneidendes Erlebnis kann einen Menschen komplett brechen. Bei Michael Resch war es anders. Sein Rückenmark war zwar an manchen Stellen irreparabel getrennt, aber an anderen eben „nur“ gequetscht. „Mir war schnell klar, dass ich nie wieder würde rennen können. Fußball und Tennis – leider erst wieder im nächsten Leben“, sagt er heute mit einem Lächeln, das nicht gequält aussieht. Aber es gab ja das Golf, das er schon vor seinem Unfall leidenschaftlich gespielt hatte. „Ich wollte gerne wieder auf den Platz“, sagt er, „aber auf keinen Fall im Rollstuhl.“ Doch dazu braucht es bei derart gravierenden Verletzungen neben Optimismus eine gewaltige Portion Energie. Und die spürt man bei ihm sofort. Ein kräftiger Händedruck, eine klare, prägnante Stimme, präzise Aussagen und eindeutige, ehrgeizige Ziele. Kurzum: 100 Prozent Einsatz mit dem Ziel 100 Prozent Erfolg. Kurz nach demUnfall, da dachte Resch noch nicht an Golf. Zumindest nicht auf seinem heutigen Niveau. Deshalb nahm er den Golfball, den ihm sein Freund Florian Fleischmann nach dem Aufwachen aus dem künstlichenKoma aufs Krankenbett gelegt hatte, zunächst ohne große Hoffnung in Empfang. Als es mit dem Gehen dann doch wieder halbwegs funktionierte, dachte er darüber nach, warum nicht gerade Golf ihm helfen könnte. Bei dem Sport lernt man Zähigkeit und Demut vor der Aufgabe. „Golf“ sagt er, „ist der schwerste Sport überhaupt, es geht nur Millimeter vorwärts.“ Und genauso war es in seinem Kampf gegen die starken Verletzungen.
Sieben Jahre nach demUnfall starteMichael Resch seine sportliche Karriere. 2007 spielte er in Bad Füssing die deutsche Meisterschaft der behinderten Golfer – und gewann prompt den Titel. 2008 wiederholte er seinen Erfolg und wollte auch bei den Nichtbehinderten mit seinem Freund Fleischmann Turniere spielen. Zunächst wurde er dabei vomRegelwerk ausgebremst, das bei Meisterschaften die Benützung eines motorisierten Golfwagens nicht erlaubt. Doch den braucht Resch, da ihm sein rechtes Bein nur zum Teil gehorcht, da er keine Kontrolle über sein Sprunggelenk hat. Mittlerweile gibt es diese Regel nicht mehr. Und Resch misst sich auch mit Gesunden. Über die Jahre wurde Michael Resch somit zu einem international renommierten Behinderten-Golfer. 2009 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister, im vergangenen Jahr schaffte er den zweiten Platz bei der nationalen WM-Qualifikation, so dass er in diesem Jahr die WM in Japan im Visier hat.
Die endgültige Qualifikation dafür sind die deutschen Meisterschaften in Hamburg am kommenden Wochenende. Ein Ziel wird allerdings auch für ihn schwer zu erreichen sein: Golf wird in Rio de Janeiro 2016 zwar olympisch, fand aber keine Aufnahme bei den Paralympics. Zumindest bisher nicht, doch daran könnte sich vielleicht noch etwas ändern. Und dann stünde Michael Resch wieder an einem Punkt, an dem es Zeit wird für ein schlichtes: Ich will, unbedingt. Jürgen Löhle
100% Energie
Michael Resch,
auch ein sportliches Aushängeschild des Clubs
Wer Michael Resch zum ersten Mal begegnet, der spürt es sofort. Energie pur: Ein kräftiger Händedruck, eine klare, prägnante Stimme, präzise Aussagen und eindeutige, ehrgeizige Ziele. Kurzum: 100 Prozent Einsatz mit dem Ziel, 100 Prozent Erfolg. Nur ein Prozent weniger ist schon nicht mehr sein Ding. Überhaupt nicht. Wäre es anders – Michael Resch hätte die Karriere zu einem der besten Behindertengolfer weltweit nicht geschafft. Und was noch wichtiger ist – erst seine außergewöhnliche Energie hat es ihm ermöglicht, nach einem brutalen Motorradunfall nicht als seelisch gebrochener Mann weiterzuleben, sondern im Sport ein neues, kraftvolles Ziel zu finden. Natürlich hätte der Endvierziger auf diese Karriere wohl gerne verzichtet, aber es ist halt, wie es ist, wie der Schwabe sagt. Am 8. Juni 2000 stürzte Resch bei einer Motorradtour in den Löwensteiner Bergen schwer. Heute beschreibt er den Crash schonungslos nüchtern. Er war wohl ein bisschen zu schnell unterwegs für diese Kurve, flog raus, über die Leitplanke einen Abhang hinunter. Resch musste mit dem Hubschrauber geborgen werden. Die erste Diagnose: Offenes Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittslähmung, etliche Knochenbrüche. “Was man sich brechen konnte, war gebrochen”, sagt Resch heute. Aber als er nach Wochen im künstlichen Koma erwachte, kam auch der Lebenswille langsam aber stetig zurück. So ein brutales Ereignis kann Menschen komplett brechen – oder noch stärker machen, als sie eh schon sind. Bei Michael Resch war es letzteres.
Michael Resch – GCN 100 Prozent Energie
Michael Resch in Holland, bei den Dutch Open 2011 mit seinen Flight-Partnerinnen Mannschaftsmeisterschaft in Spanien GC Erinvale, ein wunderschöner Platz Anfangs dachte Resch noch nicht an Golf. Erst einmal raus aus dem Rollstuhl, die Diagnose Querschnittslähmung bekämpfen, wieder laufen lernen. Deshalb nahm er den Golfball, dem ihn sein Freund Florian Fleischmann zur Aufmunterung aufs Krankenbett legte, erst einmal ohne große Hoffnung in Empfang. Und kämpfte sich anschließend durch Rehas und Therapien. Als es mit dem Gehen wider ärztliches Erwarten doch wieder funktionierte, entdeckte der Multisportler dann auch, warum gerade Golf ihm helfen konnte. Bei dem Sport lernt man Zähigkeit und Demut vor der Aufgabe. “Golf” sagt er, “ist der schwerste Sport überhaupt, es geht nur Millimeter vorwärts.” Und genau so war es in seinem Kampf gegen die starken Verletzungen. Fortschritte ja, aber die musste er sich mit zäher Arbeit Stück für Stück erkämpfen. 2007 war es dann soweit. Sieben Jahre nach dem Unfall spielte er in Bad Füssing die Deutsche Meisterschaft der behinderten Golfer – und gewann prompt den Titel. Und das nicht nur in seiner Klasse, sondern auch die Bruttowertung. Und darauf ist er besonders stolz. Streng genommen zählt für ihn sogar nur Brutto. “Das”, sagt er, “ist immer das Ziel.” Klar und exakt – am wenigsten Schläge brauchen. 2008 wiederholte er seinen Erfolg und wollte dann auch bei den Nichtbehinderten mit seinem Freund Florian Fleischmann Turniere spielen. Dabei wurde er aber vom Regelwerk ausgebremst, das bei Meisterschaften die Benützung eines Golfwagens nicht erlaubt. Und den braucht Resch trotz allem Willen schon, da ihm sein rechtes Bein eben nur zum Teil gehorcht. Mittlerweile gibt es diese Regel übrigens nicht mehr. Und Resch wartet auf die Chance, seinem Freund Fleischmann “in einem Turnier” Michael Resch mit sämtlichen Medaillen Das perfekte Tour-Team (Klassischen Vierer) mit genau diesem Ball zu beginnen, den er ihm 2000 aufs Krankenbett gelegt hatte und der so etwas wie die Initialzündung seiner Karriere geworden ist.
Über die Jahre wurde Michael Resch so der leistungssportliche Botschafter des Golfclubs Neckartal und einer der weltbesten Behinderten-Golfer. Reschs Erfolgsliste ist lang, auch mit der Nationalmannschaft, mit der er Vize-Europameister wurde. Resch vertrat die Farben des GCN bei Turnieren in Holland, Tschechien, Frankreich, Spanien oder Italien.
2013 wurde er Zweiter bei der WM-Qualifikation, so dass er im Jubiläumsjahr 2014 mit seinem Freund und Turniermanager Ala Heiler und Trainer Jens Bleher sowohl die Europameisterschaft als auch die Weltmeisterschaft im September in Japan fest im Visier hat. Auf diese Highlights wird er von Jens Bleher sowohl mit professionellem Spezialtraining (z.B. England viel Wind) als auch mental intensiv vorbereitet.
“Mit Schwung zurück ins Leben” – diese Überschrift zu einem Artikel über sich hat ihm einst gut gefallen, weil sie den Weg der letzten 14 Jahre nach seinem Unfall perfekt beschreibt. Und Ziele gibt es natürlich auch noch. Golferisch noch besser werden (Handicap 5) und körperlich den Zustand halten. Das zweite klingt nicht besonders ehrgeizig, ist aber für einen, dem man einst gesagt hatte, dass er sein Leben im Rollstuhl fristen muss, doch sehr ambitioniert. Nur ein Ziel wird schwer – Golf wird in Rio de Janeiro 2016 zwar zum ersten Mal olympisch, fand aber keine Aufnahme bei den Paralympics. Zumindest bisher nicht, aber daran könnte sich vielleicht auch noch etwas ändern. Und dann hätte der GC Neckartal vielleicht sogar einen Olympiastarter. Und die nächste Überschrift hieße.
Von der Intensivstation auf den Olymp.
Ich schaff das

Behinderten-Golfer
Michael Resch war
das lange unmöglich
BILD: HEINZ HEISS
Manchmal reduziert sich das Leben auf ein ganz simples „ich will, unbedingt“. Auch Michael Resch war an dem Punkt, an dem nur noch der schiere Wille helfen konnte.
Und so kämpfte sich der 35-Jährige aus Bietigheim im Herbst des Jahres 2000 Tag für Tag in seinem Rollstuhl in die Sporthalle der Orthopädischen Klinik in Markgröningen. Die Halle stand nach dem Mittagessen leer, nur er war da. Und der Barren. „Ich will auf meinen eigenen Füßen aus dem Krankenhaus gehen, egal was die Ärzte sagen.“ So motivierte er sich immer und immer wieder selbst. Er spürte da doch was in seinen angeblich gelähmten Beinen, also wuchtete er sich unzählige Male mit der Kraft seiner Arme im Barren in die Höhe und ließ langsam sein Gewicht auf seine Beine sinken. Michael Resch weiß heute nicht mehr, wie oft er gescheitert ist, aber er erinnert sich noch genau wie das war, als er plötzlich drei Sekunden zitternd stehen blieb, ehe er wieder in den Rollstuhl zurück plumpste. „Ich war schweißgebadet, fix und fertig, aber danach wusste ich – ich schaff’ das.“
Knapp 14 Jahre später sitzt der jetzt 49-Jährige auf der Sonnenterrasse des Golfclub Neckartal in Kornwestheim und antwortet auf die Frage, wie man es denn gegen jede medizinische Prognose wieder auf die Beine schafft, kurz und knapp. „Es gibt keinen Trick, du musst nur immer optimistisch sein und akzeptieren können, dass es nie mehr ganz so sein wird wie früher.“ Michael Resch ist heute einer der besten Golfer mit Handicap und will im September in Japan bei der Einzel-WM für behinderte Golfer am Abschlag – ja, genau: stehen.
Dass er noch einmal an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen wird – daran war nach dem 8. Juni 2000 wirklich nicht zu denken gewesen. Resch stürzte bei einer Motorradtour schwer. Resch flog mitsamt dem Motorrad aus einer Kurve einen Abhang hinunter. Er musste mit dem Hubschrauber geborgen werden, die erste Diagnose: Offenes Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittslähmung, etliche Knochenbrüche. Und als er nach knapp zwei Monaten aus dem künstlichen Koma erwachte, dachte er erst „ich bin im Himmel.“ Am Bett standen seine Freundin und deren Tochter. „Beide sind blond und hatten weiße OP-Kittel an“, erklärt er. Die Realität hatte aber nichts Engelhaftes, die Freundin gibt es heute nicht mehr an seiner Seite. Trotzdem fasste Resch schnell Mut, sein Rückenmark war zwar an manchen Stellen irreparabel getrennt, aber an anderen eben „nur“ gequetscht. Hoffnung wollte ihm trotzdem niemand machen. „Mir hat zwar kein Arzt direkt gesagt, du wirst nie wieder laufen können, aber daran geglaubt hat auch keiner“, sagt er.
Michael Resch schon, und er fand den Sport als Mittel zum Zweck. Genau gesagt Golf, das der Mann, der heute als freier Handelsvertreter sein Geld verdient, schon vor seinem Unfall leidenschaftlich gespielt hatte. „Ich wollte gerne wieder auf den Platz“, sagt er, „aber auf keinen Fall im Rollstuhl.“ Doch dazu braucht es bei derart gravierenden Verletzungen eine gewaltige Portion Energie. Und die spürt man bei ihm. Ein kräftiger Händedruck, präzise Aussagen und eindeutige Ziele.
Kurzum: 100 Prozent Einsatz mit dem Ziel, 100 Prozent Erfolg. Wäre es anders – Resch hätte die Karriere aus dem Rollstuhl heraus sicher nicht geschafft. Für sein Ziel hat er nach seinem Unfall zwei Monate länger freiwillig in der Klinik verbracht, hat sich Meter für Meter zurück ins Leben gekämpft. Heute läuft er ohne Gehhilfe, auch wenn es mit vielleicht weniger anstrengend wäre. Geholfen haben ihm auf dem zähen Weg auch seine Eltern, seine drei Geschwister und der Physiotherapeut Milko Hess. „Egal, was ich auch für eine Idee hatte, Milko sagte immer nur: Kein Thema“, erinnert sich Resch. Das erste Mal wieder den Schritt auf eine Rolltreppe wagen, Hess war dabei. Auch beim Skifahren, das Resch unbedingt versuchen wollte. „Und es hat geklappt“, sagt er.
Kurz nach dem Unfall dachte Resch noch nicht an Golf. Zumindest nicht auf seinem heutigen Niveau. Als es mit dem Gehen dann doch wieder halbwegs funktionierte, entdeckte der einstige Multisportler dann auch, warum gerade Golf ihm helfen konnte. Bei dem Sport lernt man Zähigkeit und Demut vor der Aufgabe. „Im Golf“ sagt er, „geht es nur millimeterweise vorwärts.“ Und genau so war es in seinem Kampf gegen die Verletzungen. Sieben Jahre nach dem Unfall startete Resch dann seine sportliche Karriere. 2007 spielte er in Bad Füssing die Deutsche Meisterschaft der behinderten Golfer – und gewann den Titel. Über die Jahre wurde Michael Resch zu einem international renommierten Behinderten-Golfer.
Und Ziele gibt es natürlich auch noch: Die WM ist das nächste. Aber nicht das wichtigste. Nach dem Kampf aus dem Rollstuhl beginnt nun der, nicht mehr hinein zu müssen. „Besser wird es nicht mehr“ sagt er, „jetzt heißt es halten“.
Das Comeback

Manchmal reduziert sich das Leben auf ein ganz simples Ich-will-unbedingt. Auch Michael Resch war an dem Punkt, an dem ihm keine Medizin, sondern nur noch der schiere Wille helfen konnte, sein eigener Wille.
Im Herbst des Jahres 2000 kämpfte sich der damals 35-jährige Bietigheimer Tag für Tag in seinem Rollstuhl in die Sporthalle der Orthopädischen Klinik in Markgröningen. Meistens nachmittags, damit er seine Ruhe hatte. Die Halle stand nach dem Mittagessen leer, nur er war da – und der Barren, das elende Ding. „Ich will raus aus dem Rolli, ich will auf meinen eigenen Fü.en aus dem Krankenhaus gehen, egal was die Ärzte sagen.“ So motivierte er sich immer und immer wieder selbst. Er spürte da doch was in seinen angeblich gelähmten Beinen, das war doch keine Einbildung, da war doch so etwas wie Leben. Also wuchtete er sich unzählige Male mit der Kraft seiner Arme im Barren in die Höhe und ließ langsam sein Gewicht auf seine Beine sinken. „Und dann saß ich auch schon wieder rückwärts im Rollstuhl, ich bin einfach umgeknickt“, erinnert er sich. Michael Resch weiß heute nicht mehr, wie oft er gescheitert ist, aber er erinnert sich noch genau, wie das wahr, als er plötzlich tatsächlich drei Sekunden zitternd stehen blieb, ehe seine Beine ihm wieder nicht gehorchten und er in den Rollstuhl zurückplumpste. „Ich war schweißgebadet, fix und fertig, aber danach wusste ich: Ich schaff’ das“, sagt er.
Knapp 14 Jahre später sitzt Michael Resch auf der Sonnenterrasse des Golfclubs Neckartal am Rand von Kornwestheim, blinzelt in die Frühsommersonne und antwortet auf die Frage, wie man es denn gegen jede medizinische Prognose wieder auf die Beine schaffe, kurz und knapp: „Es gibt keinen Trick, du musst nur immer optimistisch sein und gleichzeitig ohne Verzweiflung akzeptieren können, dass es nie mehr ganz so sein wird wie früher.“ Resch ist mittlerweile 49, verdient seinen Lebensunterhalt als freier Handelsvertreter – und er ist einer der besten Golfer mit Handicap. Er will im September in Japan bei der ersten Einzel- Weltmeisterschaft für behinderte Golfer am Abschlag – ja, genau: stehen. Dass er noch jemals in seinem Leben an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen wird, daran war nach dem 8. Juni 2000 wirklich nicht zu denken. Resch stürzte damals bei einer Motorradtour in den Löwensteiner Bergen
schwer. Heute beschreibt er den Unfall
schonungslos nüchtern, obwohl er sich nicht daran erinnern kann. Aber er muss wohl deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein für diese Kurve. Resch flog mitsamt dem Motorrad über die Leitplanke hinweg einen Abhang hinunter. Er verlor sofort das Bewusstsein, musste mit dem Hubschrauber geborgen werden. Die erste Diagnose: offenes Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittslähmung, etliche Knochenbrüche. „Was man sich brechen konnte, war gebrochen“, sagt Michael Resch heute.
Und als er nach knapp zwei Monaten aus dem künstlichen Koma erwachte, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Ein derart einschneidendes Erlebnis kann einen Menschen komplett brechen, ihm den Mut nehmen und ihn am Leben verzweifeln lassen. Bei Michael Resch war es anders. Er wurde eher stärker, weil es einen Funken Hoffnung gab. Sein Rückenmark war zwar an manchen Stellen irreparabel getrennt, aber an anderen eben „nur“ gequetscht. Hoffnung wollten ihm die Mediziner trotzdem nicht machen. „Mir hat zwar kein Arzt direkt gesagt, du wirst nie wieder laufen können, aber daran geglaubt hat auch keiner“, erzählt er. Michael Resch schon, und er fand Menschen, die all seine Pläne unterstützten. Dazu kam der Sport als Mittel zum Zweck. „Mir war schnell klar, dass ich nie wieder würde rennen können. Fußball und Tennis – leider erst wieder im nächsten Leben“, sagt er heute mit einem Lächeln, das nicht gequält aussieht. Aber es gab ja das Golf, das er schon vor seinem Unfall leidenschaftlich gespielt hatte. „Ich wollte gerne wieder auf den Platz“, sagt er, „aber auf keinen Fall im Rollstuhl.“ Doch dazu braucht es bei derart gravierenden Verletzungen neben Optimismus auch eine gewaltige Portion Energie. Und die spürt man bei ihm sofort. Ein kräftiger Händedruck, eine klare, prägnante Stimme, präzise Aussagen und eindeutige, ehrgeizige Ziele. Kurzum: 100 Prozent Einsatz mit dem Ziel 100 Prozent Erfolg. Nur ein Prozent weniger ist schon nicht mehr sein Ding. Überhaupt nicht. Wäre es anders – Michael Resch hätte die Karriere aus dem Rollstuhl heraus zu einem der besten Behinderten- Golfer weltweit sicher nicht geschafft. Für sein Ziel hat er nach seinem katastrophalen Unfall zwei Monate länger freiwillig in der Orthopädischen Klinik in Markgröningen verbracht, sich mit einer Notlüge von der Urlaubsvertretung seiner Therapeutin Krücken besorgt („Ihre Kollegin hat zu mir gesagt, es wäre jetzt an der Zeit, das zu probieren“), hat sich Meter für Meter zurück ins Leben gekämpft, bis er auf seinen Beinen die 100 Meter vom Krankenzimmer in die Turnhalle schaffte. Heute läuft er ohne Gehhilfe, auch wenn es mit vielleicht weniger anstrengend wäre. Geholfen haben dem Junggesellen auf dem zähen Weg auch sein Vater, seine drei Geschwister und der Physiotherapeut Milko Hess. „Egal, was ich für eine Idee hatte, Milko sagte immer nur: kein Thema“, erinnert sich Resch. Das erste Mal wieder den Schritt auf eine Rolltreppe wagen, Hess war dabei. Auch beim Skifahren, das Resch unbedingt versuchen wollte. „Und es hat geklappt“, sagt er. Nur aufs Fahrrad schwang sich Michael Resch das erste Mal nach dem Unfall ganz alleine – und da hätte es dann beinahe gekracht. Allerdings nicht bei ihm. „Als ich so vor mich hinfuhr, kam mir eine Frau im Auto entgegen, die mich aus dem Krankenhaus im Rollstuhl kannte“, erzählt er, „die wäre vor Schreck fast in der Kurve geradeaus weitergefahren.“ Kurz nach dem Unfall dachte Resch noch nicht an Golf, zumindest nicht auf seinem heutigen Niveau. Deshalb nahm er den Golfball, den ihm sein Freund Florian Fleischmann zur Aufmunterung kurz nach dem Aufwachen aus dem künstlichen Koma auf das Krankenbett gelegt hatte, zunächst ohne große Hoffnung in Empfang. Und kämpfte sich anschließend durch Rehas und Therapien. Als es mit dem Gehen dann doch wieder halbwegs funktionierte, entdeckte der Multisportler auch, warum gerade Golf ihm helfen konnte. Bei dem Sport lernt man Zähigkeit und Demut vor der Aufgabe. „Golf“ sagt er, „ist der schwerste Sport überhaupt, es geht nur Millimeter vorwärts.“ Genau so verlief auch sein Kampf gegen die schweren Verletzungen. Fortschritte ja, aber er musste sie sich mit zäher Arbeit Stück für Stück erkämpfen. Sieben Jahre nach dem Unfall startete Michael Resch dann seine sportliche Karriere. 2007 spielte er in Bad Füssing die Deutsche Meisterschaft der behinderten Golfer – und gewann prompt den Titel. Und das nicht nur in seiner Klasse, sondern auch die Bruttowertung. Vereinfacht gesagt, zählen da nur die Schläge, die man für die Runde über die 18 Bahnen eines Golfplatzes braucht. Normalerweise vergleichen sich Golfer ja mit Vorgaben, das heißt, schwächere Spieler dürfen mehr Schläge brauchen. Michael Resch gefällt aber „Brutto“ viel besser. „Das“, sagt er, „ist immer das Ziel. So wenige Schläge wie möglich zu brauchen.“
2008 wiederholte er seinen nationalen Erfolg und wollte dann auch bei den Nichtbehinderten mit seinem Freund Florian Fleischmann Turniere spielen. Dabei wurde er aber zunächst vom Regelwerk ausgebremst, das bei Meisterschaften die Benutzung eines motorisierten Golfwagens nicht erlaubt. Und den braucht Resch trotz allem Willen schon, da ihm sein rechtes Bein eben nur zum Teil gehorcht, er keine Kontrolle über sein Sprunggelenk hat. Mehr als fünf Kilometer über einen Golfplatz zu gehen, das ist ihm trotz seiner Willensstärke nicht möglich. Mittlerweile gibt es diese Regel übrigens nicht mehr. Und Resch wartet auf die Chance, seinem Kumpel Fleischmann in einem Turnier den Ball zurückzugeben, den der ihm 2000 auf das Krankenbett gelegt hat und der so etwas wie die Initialzündung seiner Karriere geworden ist. Über die Jahre wurde Michael Resch einer der weltbesten Behinderten-Golfer. Er wird von Sponsoren unterstützt und gilt als leistungssportlicher Botschafter seines Golfclubs Neckartal, für den er ganz normal bei den Mid-Amateuren (Golfer von 35 Jahren an) und auch in der ersten Mannschaft spielt.
International wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft 2009 Vize- Europameister. Im vergangenen Jahr schaffte er den zweiten Platz bei der nationalen WM-Qualifikation, so dass er in diesem Jahr mit seinem Freund und Turniermanager Alexander Heiler und dem Trainer Jens Belehr die Weltmeisterschaft im September in Japan fest im Visier hat. Die endgültige Qualifikation dafür sind die Deutschen Meisterschaften im August in Hamburg.
„Mit Schwung zurück ins Leben“ – diese Überschrift zu einem Artikel über sich hat Michael Resch einst gut gefallen, weil sie den Weg der letzten 14 Jahre nach seinem Unfall perfekt beschreibt. Und Ziele gibt es natürlich auch noch. Sein Spiel ist gut, Resch hat Handicap 5,8. Das bedeutet, vereinfacht gesagt: Michael Resch benötigt im Schnitt 5,8 Schläge mehr, als für einen Platz als Standard festgelegt ist (in der Regel 72). Von so einem Handicap träumen viele Golfer nur.
Michael Resch möchte aber noch weiter nach vorn, auch wenn er Grenzen sieht wie jetzt im Mai bei einem Turnier an der französischen Atlantikküste. Der Platz war derart hügelig, dass er manchmal im steilen Gelände keinen sicheren Stand zum Schlag finden konnte.„Körperlich werde ich mich nicht mehr verbessern. Jetzt gilt es, das Erreichte zu halten.“ Und weiter viel Golf zu spielen. Nur ein Ziel wird schwer – Golf wird in Rio de Janeiro 2016 zwar zum ersten Mal olympisch, fand aber keine Aufnahme bei den Paralympics. Zumindest bisher nicht, aber daran könnte sich vielleicht auch noch etwas ändern. Und dann stünde Michael Resch wieder an einem Punkt, an dem es Zeit wird für ein schlichtes
Ich-will-unbedingt.
Michael Resch, das Come Back

Samstag, 6. Oktober 2007
SCHICKSAL / Nach einem schweren Motorradunfall ist der Bietigheimer Michael Resch gehandicapt
Mit Schwung zurück ins Leben
Mitte September gewann der 42-Jährige die Deutsche Meisterschaft für Golfer mit Behinderungen
Michael Resch hat zwei Ge- burtstage. Seinen normalen und den 8. Juni. An diesem Tag überlebte er einen schrecklichen Motorradunfall. Geblieben sind ihm davon eine Gehbehinderung sowie chronische Schmerzen. Den Lebensmut konnte ihm das aber nicht nehmen.
CAROLINE HOLOWIECKI
BIETIGHEIM-BISSINGEN ■ Eine Goldmedaille liegt auf der Kaffeeta- fel im großen Garten im Bietighei- mer Stadtteil Buch. Angeknüpft ist sie an ein Band in den deutschen Nationalfarben. „Leider ist sie nicht aus echtem Gold“, sagt ihr Besitzer Michael Resch lachend. Richtig, der materielle Wert dieser funkelnden Scheibe ist nicht hoch. Der ideelle Wert jedoch ist unbezahlbar. Diese Medaille erzählt eine Geschichte.
Diese Geschichte beginnt so: Am
8. Juni 2000 befindet sich Michael Resch wie so häufig auf einer Motor- radtour in den
Löw ensteiner Bergen. Dann der Unfall: „Ich bin aus der Kurve rausgeflo-
hat ein Handicap von 6,4. Mitte Sep- tember trat er bei der Deutschen Meis- terschaft für Golfer mit Behinderungen in Bad Füssing an. Und hier kommt wie- der die Goldme- daille ins Spiel. Da- mit wurde Resch als bester Spieler des Amateurtur niers und Deutscher Meis- ter ausgezeichnet.
Dieser Mann ist Sportler durch und durch. „Vor meinem Unfall war ich 110
Prozent fit“, sagt er. Wer weiß, vielleicht hat ihm diese phy- sisch optimale Ver- fassung das Leben gerettet. Die Begeis- terung für die kör- perliche Ertüchti- gung ist bis heute ungetrübt. Nur mit dem Motorradfah- ren hat er gebro- chen. Nicht, weil er es nicht mehr könnte, sondern weil er das Interesse daran verloren hat.
Was wäre gewe-
Andreas Hanke, Pleidelsheim
„Ja, jeder soll für seine Rechte streiken können. Ich selbst bin nicht betroffen, da urteilt man viel- leicht noch anders, das gebe ich zu. Ich denke, beide Seiten werden sich in der Mitte treffen.“
gen, durch die Leitplanke ge- kracht, 30 bis 40
Meter einen Abhang hinuntergefal- len und dort bewusstlos liegen ge- blieben.“ Mit dem Helikopter kommt der Verletzte ins Katharinen- hospital nach Stuttgart. Die Diag- nose: fünfter bis siebter Brustwirbel gebrochen, offenes Schädelhirn- trauma, acht Rippen kaputt plus mehrere schwere Beinverletzun- gen. „Übermut tut selten gut“, sagt Resch mit einem schwachen Lä- cheln. Dann fügt er hinzu: „Ich habe mir alles gebrochen, was man sich brechen konnte. Nur die Arme blieben heil.“ Mehrere Wochen liegt der Patient im künstlichen Koma,
muss beatmet werden. Richtig zu sich kommt Resch erst wieder in der Orthopädischen Klinik Markgrönin- gen. Dort wird er entsprechend der Diagnose behandelt: kompletter Querschnitt, Lähmung. Ein Wort, das dem heute 42-Jährigen jedoch niemals in den Sinn gekommen ist:
„Ich habe nicht eine Sekunde ge- dacht, dass meine Beinen mich nicht mehr tragen werden.“
Therapie-Marathon
Und tatsächlich: Die Diagnose Querschnittslähmung stellt sich als falsch heraus. Resch erklärt: „Ich habe mir den Rücken gebrochen, doch die Nerven wurden nicht ganz
durchtrennt, sondern die meisten nur gequetscht.“ Was folgt, ist ein Therapie-Marathon: neurologische und physiotherapeutische Übun- gen, immer und immer wieder. „Es war unheimlich mühsam. Aber man entwickelt einen Galgenhu- mor, man kann es ja nicht ändern“, so der Bietigheimer. Die ersten vier Monate lang ist Resch auf den Roll- stuhl angewiesen – nichts, was ihn davon abhält, am Leben teilzuneh- men: „Ein Freund hat mich durch den Pferdemarkt geschoben. Ich war mir immer sicher, dass das nicht endgültig ist.“
Trotzdem: Michael Resch ist heute zu 90 Prozent unbefristet und außergewöhnlich gehbehindert,
wie es im Fachjargon heißt. Bis heute hat er eine Spastik im rechten Bein. Das bedeutet, dass ihm die dortigen Nerven nicht mehr richtig gehorchen, das Bein oft krampft oder unkontrolliert zuckt und er große Anstrengungen vollbringen muss, um Bewegungsabläufe kor- rekt durchzuführen. Hinzu kom- men chronische Schmerzen in den Knien und im Rücken.
Handicap 6,4
Aber er läuft. Er arbeitet. Er fährt Auto. Er radelt. Und er spielt Golf, wie vor 20 Jahren schon, als er die- sen Sport für sich entdeckt hat. Resch ist Mitglied im GC Neckartal,
sen, wenn er in dieser einen Kurve nicht zu schnell gefahren wäre – sol- che Fragen stellt sich Michael Resch nicht. Er lebt im Hier und Jetzt. „Ich nehme alles viel leichter und bin viel ruhiger geworden. Stress lasse ich nicht an mich ran. Man lebt viel bewusster und nimmt andere Dinge wahr“, sagt er. Für den Behin- dertensport wünscht sich der Gol- fer eine größere Lobby, „da ist gar nicht los“, wobei er auf so gutem Ni- veau spielt, dass er es leicht mit ge- sunden Sportlern aufnehmen kann. Der Bietigheimer sagt: „Ich fühle mich nicht behindert. Ich lasse den Kopf nicht hängen, sondern mache das Beste daraus. Die Flucht nach vorne ist immer die beste.“
Mit Schwung zurück ins Leben

Aus Stadt und Kreis von
CAROLINE HOLOWIECKI
Schicksal / Nach einem schweren Motorradunfall ist der Bietigheimer Michael Resch gehandicapt
Mitte September gewann der 42-Jährige die Deutsche Meisterschaft für Golfer mit Behinderungen
Michael Resch hat zwei Geburtstage. Seinen normalen und den 8. Juni. An diesem Tag überlebte er einen schrecklichen Motorradunfall. Geblieben sind ihm davon eine Gehbehinderung sowie chronische Schmerzen. Den Lebensmut konnte ihm das aber nicht nehmen.